Im Kernkraftwerk wird atomare Bindungsenergie...
Den Anfang macht im Kernkraftwerk die Energie, die in der Bindung der Kernbausteine, zum Beispiel der Uran-235-Kerne steckt. Diese Energie wird in Bewegungsenergie verwandelt, indem man die Atome spaltet: Die Spaltprodukte der Uran-Kerne fliegen mit großer Geschwindigkeit auseinander. Dadurch versetzen sie die umgebenden Urandioxid-Kerne in heftige Schwingungen; die Kernbindungsenergie wurde also in thermische Energie umgewandelt. Infolgedessen steigt
…zu elektrischer Energie
Diese thermische Energie macht weitere Verwandlungen durch: Das die heißen Brennstäbe umgebende Wasser erhitzt sich so sehr, dass es zum Beispiel im Reaktordruckgefäß eines Siedewasserreaktors verdampft. Der Dampf presst aufgrund seines hohen Drucks (Lageenergie) gegen das Schaufelrad der Turbine und treibt es an (Bewegungsenergie). Diese Bewegungsenergie wiederum wird zum Schluss im Generator in elektrische Energie umgewandelt.
Kernkraft in Deutschland
Das älteste Kernkraftwerk ist Biblis A, ein Druckwasserreaktor aus dem Jahr 1974. Das neueste wurde 1989 in Betrieb genommen: Das Kernkraftwerk Neckarwestheim 2, ebenfalls ein Druckwasserreaktor.
Neben Kernreaktoren, die in Kraftwerken zur Erzeugung von Strom dienen, gibt es auch Forschungsreaktoren, deren Reaktoren vor allem Neutronen für Forschungszwecke verfügbar machen. Diese Reaktoren stehen in Berlin, in Geesthacht bei Hamburg, in Garching bei München und am Institut für Kernchemie der Uni Mainz.
Was hat es mit dem Wirkungsgrad auf sich?
Dasselbe passiert auch in einem Kraftwerk. So erwärmen sich zum Beispiel Getriebe, Rohrleitungen und elektrische Leitungen und geben Wärme an die umgebende Luft ab. Um Stromleitungen bauen sich außerdem Magnetfelder auf. All diese Energie entweicht ungenutzt.
Das Verhältnis zwischen nutzbarer und aufgewendeter Energie wird „Wirkungsgrad“ genannt und mit dem griechischen Buchstaben η (eta) bezeichnet:
η = nutzbare Energie / aufgewendete Energie
Der Wirkungsgrad wird oft in Prozent angegeben, zum Beispiel bedeutet η = 0,1, dass der Wirkungsgrad 10 Prozent beträgt.
Technische Geräte, die z. B. elektrische Energie in mechanische Energie verwandeln, besitzen üblicherweise einen Wirkungsgrad zwischen 60 und 80 Prozent. Der Rest - 20 bis 40 Prozent der Energie, die man in Maschinen investiert - können also nicht genutzt werden. Allerdings versucht man natürlich mit verschiedenen Maßnahmen, den Wirkungsgrad laufend zu verbessern.
Der Wirkungsgrad
In der Animation siehst Du als Schema die Energieumwandlungen in einem Kernkraftwerk. Bei jedem Umwandlungsprozess wird ein gewisser Anteil als Wärme an die Umwelt abgegeben.