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5.Sicherheit im Kernkraftwerk


5 Sicherheit imKernkraftwerk

5.2Schutz vor Strahlung - eine wichtige Aufgabe

In Kernkraftwerken gehört der Umgang mit Radioaktivität zum Alltag: Bei der Stromerzeugung durch Kernenergie entsteht Strahlung, die dem Menschen und der Umwelt gefährlich werden kann.

Die radioaktiven Produkte, die bei der Kernspaltung entstehen, werden in unseren Kernkraftwerken deshalb sicher eingeschlossen und die Strahlung abgeschirmt. Diese grundsätzlichen Anforderungen müssen sowohl während des normalen Reaktorbetriebs als auch im Störfall erfüllt sein.


Kernbrennstoff und Spaltprodukte

In einem Kernkraftwerk werden Atomkerne gespalten – klar. In der Regel ist das Uran 235 – und dabei tritt, wie Du im Modul "Kettenreaktion" erfahren konntest, Neutronen- und Gammastrahlung auf. Beispiel: Ein Uranatom kann nach Einfang eines Neutrons in ein Yttrium-, ein Iod-Atom und drei Neutronen zerfallen. Zusätzlich tritt Gammastrahlung auf.

Formel

So entstehen bei der Kernspaltung ständig instabile Atomkerne; im Kernkraftwerk etwa 200 Spaltproduktnuklide verschiedener Elemente, darunter auch Edelgase. Viele der Spaltprodukte haben Halbwertzeiten im Bereich von Sekunden und Minuten, aber das radiologische bedeutsame Cs-137 hat eine Halbwertzeit von rund 30 Jahren, und einige Spaltprodukte haben noch viel längere Halbwertzeiten. Die Spaltprodukte wandeln sich durch Aussenden von Neutronen- sowie und GammastrahlungBeta- in stabile Kerne um.



5.3Was ist ein Störfall?

Wenn in der Öffentlichkeit von einem „Störfall“ gesprochen wird, dann ist das meistens ziemlich ungenau. Klar ist: Was ein „Störfall“ ist, ist in Deutschland in der Strahlenschutzverordnung definiert. Darin heißt es: "...Störfall: Ereignisablauf, bei dessen Eintreten der Betrieb der Anlage oder die Tätigkeit aus sicherheitstechnischen Gründen nicht fortgeführt werden kann und für den die Anlage auszulegen ist oder für den bei der Tätigkeit vorsorglich Schutzvorkehrungen vorzusehen sind..." Klar ist auch: Die Fachleute in den Kernkraftwerken sind erfahren und können einen möglichen Störfall ganz genau einordnen.

Man unterscheidet zwei Klassen von Fehlfunktionen: "Betriebsstörungen" – kleinere Abweichungen vom Normalbetrieb, die sofort behoben werden können – und "Auslegungsstörfälle", schwerwiegendere Störungen der Anlage.

Auch international gibt es ein Einteilungssystem: das INES-Schema der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO. Es gliedert Vorkommnisse in kerntechnischen Anlagen in die acht Stufen – 0 bis 7: Stufe 0 bedeutet keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung, Stufe 1 Störung, Stufen 2 und 3 Störfall und die Stufen 4 bis 7  umfassen Unfälle.

Kommen Störungen in Kernkraftwerken vor, dann müssen sie der Öffentlichkeit gemeldet werden. Wann, das bestimmt in Deutschland die Meldeverordnung: Sie teilt die Störungen in vier weitere Melde-Klassen ein.


Betriebsstörungen

Wäre Dein Fahrrad ein Kernreaktor, dann könnte man eine quietschende Kette oder eine lockere Schraube am Schutzblech als „Betriebsstörung“ bezeichnen: Das Fahrrad fährt noch und ist auch noch verkehrssicher – es fehlen nur ein paar Tropfen Öl auf der Kette.

Im Kernkraftwerk würde so etwas zum Beispiel einem geringen Druckanstieg in Kühlmittelleitungen über den Regelbereich hinaus entsprechen: Wenn bei so einer Betriebsstörung der Druck ansteigt, dann werden Störungsmelder und Begrenzungseinrichtungen aktiviert; so wird der Fehler automatisch korrigiert. Der Betrieb kann unterdessen weitergehen.

In einer amtlichen Meldeverordnung ist genau geregelt, welche Ereignisse beim Betrieb eines Kernkraftwerks in welcher Frist den Behörden gemeldet werden müssen

Für den Fall der Fälle gibt es ein Sicherheitssystem, das bestimmten Ideen folgt. Die oberste Regel lässt sich ganz einfach in einem Satz zusammenfassen: "Doppelt hält besser". Guckt man genau hin, dann spielen aber eine ganze Reihe von Sicherheitsmaßnahmen eine Rolle:

  • Redundanz
  • Entmaschung
  • Diversität
  • Fail-Safe und andere Aspekte

 

5.4Was tun? – Das Sicherheitskonzept

Qualitätssicherung: Bei der Auswahl der Werkstoffe und ihrer Verarbeitung werden eine Vielzahl von Kontrollen vorgenommen. Während des Reaktorbetriebes sind laufende Kontrollen vorgeschrieben.

Diversität:
Da auch mehrfach vorhandene gleichartige Sicherheitssysteme aus der gleichen Ursache (z. B. Konstruktionsfehler) versagen können, werden für den gleichen Zweck technisch unterschiedliche Einrichtungen vorgesehen. [diversitas (lat.) = Verschiedenheit]

Fail-Safe:
Soweit eine technische Realisierung möglich ist, wird die Reaktoranlage bei Ausfällen automatisch in einen sicheren Zustand überführt ("fehlverzeihendes" System). [fail (engl.) = versagen, safe (engl.) = sicher, gefahrlos]

Konservative Auslegung:
An vielen Stellen der gesamten Reaktoranlage sind so genannte Auslegungsreserven vorgesehen, das heißt, die Systeme in einem Kernkraftwerk sollen stets mehr verkraften, als im Alltagsbetrieb nötig ist.

Automatische Leittechnik:
Bei einer auftretenden Störung arbeitet das Reaktorsicherheitssystem selbständig und lässt sich durch ein möglicherweise falsches Verhalten des Betriebspersonals nicht stören. Das Sicherheitssystem kontrolliert sich selbst.

Entmaschung:
Damit ein ausfallendes Sicherheitssystem das Nachbarsystem nicht beeinträchtigt, besitzen sie keine gemeinsamen Komponenten. Außerdem werden sie räumlich getrennt und baulich besonders geschützt angeordnet.

Redundanz:
Auch wenn ein Kraftwerk so geplant und gewartet wird, dass es eigentlich über Jahrzehnte hinweg reibungslos funktionieren sollte – zu 100 Prozent lassen sich Störungen nicht ausschließen.

Daher ist das Kernkraftwerk wie eine russische Matroschka aufgebaut: Zwischen den einzelnen Hüllen befinden sich Unterdruckzonen und Druckschleusen. Die Wärme wird im Notfall vom Notkühlsystem abgeführt und die ionisierende Strahlung ist sicher eingeschlossen.

 
5.5Was tun, wenn`s doch mal passiert?


Das Matroschka-Prinzip
 
 
Wie in einer Matroschka ist der Kernbrennstoff im Kernkraftwerk in mehrere Hüllen eingepackt. Die Innerste sieht man nicht auf den ersten Blick: Das Kristallgitter des Brennstoffs in den Brennstäben hält die radioaktiven Elemente zusammen. Die Brennstäbe drumherum sind gasdicht, so dass radioaktive Gase, die direkt bei der Spaltung entstehen, weitgehend eingeschlossen bleiben.
Um das Reaktordruckgefäß herum befindet sich eine Betonschicht, die der Sicherheitsbehälter umgibt – und darüber wölbt sich beim Druckwasserreaktor die typische meterdicke Betonkuppel (beim Siedewasserreaktor ist das Gebäude eckig gebaut) zum Schutz gegen äußere Einwirkungen.



Auch wenn ein Kraftwerk so geplant und gewartet wird, dass es eigentlich über Jahrzehnte hinweg reibungslos funktionieren sollte – zu 100 Prozent lassen sich Störungen nicht ausschließen.

Daher ist das Kernkraftwerk wie eine russische Matroschka aufgebaut: Zwischen den einzelnen Hüllen befinden sich Unterdruckzonen und Druckschleusen. Die Wärme wird im Notfall vom Notkühlsystem abgeführt und die ionisierende Strahlung ist sicher eingeschlossen.

5.6Risiko- und Sicherheitsforschung

Die Sicherheit eines Kernkraftwerks wird laufend überwacht. Doch das genügt noch nicht: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versuchen auch die Risiken abzuschätzen, um vorsorglich planen zu können.

Eine der wichtigsten Forschungseinrichtungen in Deutschland, die sich mit der Sicherheit von Kernreaktoren beschäftigt, ist die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS). Dabei geht es nicht nur um die Technik: Kernkraftwerke sind so genannte MTO-Systeme, in denen Menschen eine mindestens so große Rolle spielen wie Maschinen.


MTO-Systeme
Das MTO-System
Kernkraftwerke bestehen aus jeder Menge Technik – für ihren Betrieb sind aber auch Menschen nötig, die sie bedienen. An vielen Stellen ist durch automatische Kontrollen sichergestellt, dass etwaige Fehler von Menschen keine katastrophalen Auswirkungen haben können.

Doch im Laufe des Betriebs – zum Beispiel beim Beschicken des Reaktors mit neuen Brennstäben – sind menschliche Entscheidungen und eine richtige Organisation der Arbeiten gefragt. Wissenschaftler untersuchen daher Kernkraftwerke auch als Mensch-Technik-Organisations-Systeme (MTO-Systeme), zum Beispiel daraufhin, wie Entscheidungsprozesse ablaufen, wie sehr Entscheidungen von Einzelpersonen abhängen (Risiko) und wie viele Fehler das gesamte System verträgt.

Sicherheitsforscher versuchen auch, einzelne Komponenten zu verbessern, vorhandene Sicherheitsreserven zu bestimmen, einzelne Schutz- und Sicherheitssysteme in ihrem Zusammenspiel unter immer neuen Bedingungen zu beurteilen und den Ablauf möglicher bzw. hypothetischer Störfälle zu analysieren.

Wichtige Sicherheitssysteme werden mehrfach (redundant) angeordnet. Es sind mindestens zwei Systeme mehr vorhanden (n + 2), als für die eigentliche Funktion benötigt werden. [redundantia (lat.) = Überfülle]

Auch in Kernkraftwerken – ganz gleich, welchen Typs – finden wie in anderen Kraftwerken viele Energieumwandlungen hintereinander statt.

Im Kernkraftwerk wird atomare Bindungsenergie...

Den Anfang macht im Kernkraftwerk die Energie, die in der Bindung der Kernbausteine, zum Beispiel der Uran-235-Kerne steckt. Diese Energie wird in Bewegungsenergie verwandelt, indem man die Atome spaltet: Die Spaltprodukte der Uran-Kerne fliegen mit großer Geschwindigkeit auseinander. Dadurch versetzen sie die umgebenden Urandioxid-Kerne in heftige Schwingungen; die Kernbindungsenergie wurde also in thermische Energie umgewandelt. Infolgedessen steigt 





…zu elektrischer Energie

Diese thermische Energie macht weitere Verwandlungen durch: Das die heißen Brennstäbe umgebende Wasser erhitzt sich so sehr, dass es zum Beispiel im Reaktordruckgefäß eines Siedewasserreaktors verdampft. Der Dampf presst aufgrund seines hohen Drucks (Lageenergie) gegen das Schaufelrad der Turbine und treibt es an (Bewegungsenergie). Diese Bewegungsenergie wiederum wird zum Schluss im Generator in elektrische Energie umgewandelt

Kernkraft in Deutschland

In Deutschland sind 17 Kernkraftwerke mit einer elektrischen Bruttoleistung von 21.452 MW in Betrieb. Im Jahr 2006 erzeugten sie 167,4 Mrd. kWh elektrischen Strom.

Das älteste Kernkraftwerk ist Biblis A, ein Druckwasserreaktor aus dem Jahr 1974. Das neueste wurde 1989 in Betrieb genommen: Das Kernkraftwerk Neckarwestheim 2, ebenfalls ein Druckwasserreaktor.

Neben Kernreaktoren, die in Kraftwerken zur Erzeugung von Strom dienen, gibt es auch Forschungsreaktoren, deren Reaktoren vor allem Neutronen für Forschungszwecke verfügbar machen. Diese Reaktoren stehen in Berlin, in Geesthacht bei Hamburg, in Garching bei München und am Institut für Kernchemie der Uni Mainz.


Was hat es mit dem Wirkungsgrad auf sich?

Energie kann nicht verloren gehen. Doch bei fast jeder Energieumwandlung entweicht ein Teil der Energie ungenutzt in die Umwelt, zum Beispiel als Wärme. Denk' an Dein Fahrrad: Wenn Du trittst, erwärmen sich durch die Reibung Tretlager und Kette. Diese thermische Energie nützt Dir aber nichts beim Vorankommen.

Dasselbe passiert auch in einem Kraftwerk. So erwärmen sich zum Beispiel Getriebe, Rohrleitungen und elektrische Leitungen und geben Wärme an die umgebende Luft ab. Um Stromleitungen bauen sich außerdem Magnetfelder auf. All diese Energie entweicht ungenutzt.

Das Verhältnis zwischen nutzbarer und aufgewendeter Energie wird „Wirkungsgrad“ genannt und mit dem griechischen Buchstaben η (eta) bezeichnet:

η = nutzbare Energie / aufgewendete Energie

Der Wirkungsgrad wird oft in Prozent angegeben, zum Beispiel bedeutet η = 0,1, dass der Wirkungsgrad 10 Prozent beträgt.

Technische Geräte, die z. B. elektrische Energie in mechanische Energie verwandeln, besitzen üblicherweise einen Wirkungsgrad zwischen 60 und 80 Prozent. Der Rest - 20 bis 40 Prozent der Energie, die man in Maschinen investiert - können also nicht genutzt werden. Allerdings versucht man natürlich mit verschiedenen Maßnahmen, den Wirkungsgrad laufend zu verbessern. 

Der Wirkungsgrad


In der Animation siehst Du als Schema die Energieumwandlungen in einem Kernkraftwerk. Bei jedem Umwandlungsprozess wird ein gewisser Anteil als Wärme an die Umwelt abgegeben.
 


 
   
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